Die Italiener hatten ihn in früheren Zeiten angelegt als Schutz gegen die aufsässigen und immer zu räuberischen Überfällen auf die italienischen Kolonien bereiten Senussis. Im Frühsommer 1941 ist er kein Hindernis mehr. Der dreifache Zaun ist an vielen Stellen zerschossen zerrissen, von Panzern zerwalzt. Windschief hängen die Eisenstangen im Draht. Zerbeulte Kanister, leere Benzintonnen, Uniformstücke, gespenstisch leuchtende alte Zeitungen hängen im Drahtgewirr. Manches davon war einmal ein Zeichen für Patrouillen und Aufklärungstrupps. Anderes einfach Strandgut des Krieges. Hier im Raum Sollum-Capuzzo endet die Wüste auf einem Hochplateau, das zum Meer 200 Meter steil abfällt und auch zur Küstenebene von Solium hin, nach Südosten, auf 35 Kilometer Länge einen Steilhang bildet. Die Straße aus der Küstenebene auf das Plateau, das ist der Halfayapaß. Die Ränder der Hochebene werden von tiefen Taleinschnitten zerrissen, den >Wadis<, Urtälern ausgetrockneter Flüsse, voller Geröll und Felsen. Hier in den Wadis tobt der Krieg der Grenadiere. Ein harter Krieg. Sie haben sich in den Hängen der Urtäler eingenistet wie Vögel. Oben auf der Hochebene liegen die Tommys.
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